eCommerce-Blog:
Hör auf, deine eBay-Artikel zu optimieren. Es lohnt sich nicht.


Veröffentlicht: 2023-07-07
Viele Händler verbringen viel Zeit damit, ihre eBay-Angebote zu optimieren um besser zu verkaufen. Hier erfährst du, warum sich das (vielleicht bald) nicht mehr lohnt.

Wir erleben es eigentlich immer wieder. Mal in kürzeren, mal in längeren Abständen. eBay rollt ein Feature aus und testet, wie dieses bei den Kunden ankommt. Die letzte Änderung war jetzt nicht so glücklich und wurde zum Glück nach kurzer Zeit wieder zurück gerollt.

Was wir nun erleben ist keine Änderung, es ist kein Feature, es ist eine Revolution, über deren Sinn und Zweck sich vorzüglich streiten ließe. Aus Händlersicht eher suboptimal, da man stets bemüht ist, die Kunden auf das eigene Angebot zu locken. Viele taten dies bisher mit der eBay-Artikeloptimierung. Will man seine eBay-Artikel optimieren, benötigt das einiges an Zeit und Wissen. Wissen über den Suchalgorithmus, über die relevanten Artikelmerkmale, Keywordrecherche und noch die ein oder andere Feinheit, mit der man die Aufmerksamkeit catcht.
Was nützt aber ein optimiertes Listing, wenn es nicht in den Suchergebnisseiten weit vorn platziert ist? Richtig - gar nichts.

Also nutzt man alle Möglichkeiten, um neben dem organischen Ranking auch seine Paid-Search Resultate zu pushen. Man schaltet Anzeigen auf ebay. Damit sich diese weiter vorn positionieren als die Angebot der Mitbewerber, benötigt es viele Keywords, auf die entsprechend hohe Gebote in den erweiteren Anzeigen abgegeben werden. Je nach Produkt kann das von wenigen Cent bis hin zu mehreren Euro je Klick reichen. Und hat man erst einmal 50 Cent pro Klick geboten, dann 200 Klicks auf dem eigenen Angebot gehabt und damit dann 100 Euro Werbekosten gezahlt, ohne auch nur einen Verkauf zu erzielen, ist das schon etwas frustrierend.
Fairerweise muss man dazusagen, dass die Conversion-Rate der erweiterten Anzeigen relativ gut ist und die relevanten Keywords auch entsprechend gut performen. Das Geld ist also nicht zum Fenster rausgeworfen - noch nicht.

Denn jetzt, nachdem man sich ein gutes Ranking des eigenen Listings erarbeitet hat, für jeden Klick auf das eigene Angebot auch noch Geld zahlt und die Angebotsoptimierung sich nun in steigenden Trafficzahlen widerspiegelt, genau jetzt kommt eBay mit einer Blutgrätsche.

Was auf den ersten Blick harmlos aussieht entpuppt sich als Diebstahl. Dir werden dein Kunden geklaut.
In den eBay-Wochendeals habe ich mir mal eine hübschen Beispiel rausgesucht. Der Händler ist offizieller Partner des Herstellers und Teilnehmer des "Autorisierte Händler"-Programms. Der Händler ist Powerseller und mutmaßlich Platin-Kunde, was allein schon mal eben 5.000 Euro pro Monat kostet (netto). Nun hat dieser Händler mit eBay einen Wochendeal ausgehandelt, bei dem das entsprechende Produkt auf der Angebotsseite der WOW-Deals und in den eBay-Newsletters gesondert beworben wird. Soweit, so gut, so fair.

Ist man nun als Kunde getriggert und klickt auf das Deal-Angebot des Platin-Kunden, und steht nur einen Klick davor, das Produkt zu kaufen, entdeckt man plötzlich im Artikelbild die Einblendung "Find similar items".

Und dann?
Tja, wenn du schon so fragst... Dann klickt man als Interessent auf die Suche für ähnliche Artikel, bekommt das gleiche Produkt von vielen anderen Anbietern angezeigt und entscheidet sich möglicherwesie dafür, nicht das im Deal Angebotene zu 99,90 zu kaufen, sondern das vom Mitbewerber für 89,90, ohne Tagesdeal, ohne separate Kosten für Werbeanzeigen, ohne Platin-Shop, ohne Angebotsoptimierung.



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